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Die Geschichte des ehemaligen Badischen Fußartillerieregiments Nr.14
Die Geschichte der “Badischen Artillerie”, aus der das Badische Fußartillerieregiment Nr.14 gewachsen ist, beginnt erst im Jahre 1780. Damals gründete Markgraf Karl Friedrich zu Karlsruhe ein Artilleriekorps. Im Jahre 1806 umfasste diese Artillerie, die inzwischen die Bezeichnung eines Artilleriebataillons erhalten hatte, 3 Kompanien, darunter eine reitende Artilleriekompanie. Bei der Neuorganisation der “Badischen Artillerie” im Jahre 1848 bildete man eine Artilleriebrigade, die 4 Batterien Feldartillerie und eine Abteilung Festungsartillerie umfasste, welche in der neuen Bundesfestung Rastatt stationiert wurde. Im Jahre 1859 wurde die in der Zwischenzeit verstärkte Artillerie in ein Regiment Feldartillerie mit 7 Batterien und ein Bataillon Festungsartillerie mit 3 Batterien gegliedert. Aus dieser Gliederung entstand im Jahre 1872 das Badische Fußartillerie- bataillon Nr.14 mit 4 Batterien.
Dieses Bataillon bildete den Stammkader des am 1. Oktober 1893 neu aufgestellten Badischen Fußartillerieregiments Nr.14. Dazu stellten das Niederrheinische Fußar- tillerieregiment Nr. 10 mit Standorten zu Hannover und Straßburg 2 Kompanien und das Rheinische Fußartillerieregiment Nr.8 zu Metz eine Kompanie an das neue Regiment ab. Als Standort für das Regiment wurde Straßburg bestimmt. Doch zunächst bildete sich dort nur der Regimentsstab und das I. Bataillon, während das II. Bataillon in Rastatt und Breisach blieb. Der erste Kommandeur des Regiments, Victor Asbrand, genannt von Porbeck, war ein echter Badener. Geboren zu Rastatt, trat er früh in die “Badische Artillerie” ein und wuchs darin auf. Zwischenzeitlich diente er in der “Preußischen Artillerie”, da nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 die badischen Offiziere in das “Preußische Offizierskorps” eingegliedert wurden. Als Oberst und Kommandeur des neuen Regiments kehrte er dann wieder zur badischen Artillerie zurück. Mit einem Nord- deutschen, dem Oberst Pohl als Kommandeur, zog das Regiment 1914 in den ersten Weltkrieg. Ein Ostdeutscher, der Oberstleutnant Thuldte, führte das Regiment im Kriege und hatte nach dem Krieg die traurige Aufgabe, die Auflösung des Regiments zu leiten.
Der Korpsgeist dieses Regiments starb jedoch mit der Auflösung nicht. Es bildete sich die bis in die späten 1970er Jahre bestehende Kameradschaft, ehemaliger Angehöriger des Regiments, die sich alljährlich im Sommer bei ihrem Regimentsehrenmal, dem Immenstein, bei Bühl trafen. Dort wurde auch der unmittelbare persönliche Kontakt zwischen dem Feldartilleriebataillon 210, welches die Tradition des Badischen Fußartillerieregiments Nr. 14 übernommen hat, und den Mitgliedern der Kameradschaft in herzlicher Form gepflegt.
Oberstleutnant a.D. Holzamer
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